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Monatsrückblick Juli 2022: Märchenseminare, Natur, Sommersonne

Berufliches im Juli: Präsenzkurse, Märchenfrauentreffen und Fotoshooting

Das erste halbe Jahr ist wie im Flug vergangen und meine neue homepage nimmt Gestalt an. Dafür werde ich von Susanne Jestel (susannejestel.de) und Britta Just (brittajust.com) in Einzelcoachings und in der Unternehmerninnengruppe der Masomeco-Werkstatt (https://masomeco.com) unterstützt und beraten. Meine Blogartikel wachsen, das Schreiben macht mir große Freude. Impulse dafür kommen zuhauf von der sympathischen Bloggerin und Onlineunternehmerin Judith Peters (sympatexter.com).

Die erste Julihälfte war geprägt von zahlreichen Vorbereitungen organisatorischer und inhaltlicher Art für drei Ereignisse: Präsenzseminar zur Selbsterfahrung mit Märchen in und mit der Natur, Märchenfrauentreffen in Überlingen, Summer Gathering der Naturtherpeut:innen im Allgäu.

Präsenzseminartag: Aus welchen Quellen schöpfe ich meine Kraft?

Endlich wieder ein Seminar in Präsenz, face to face mit Teilnehmer:innen! Der Seminartag entstand aus dem Wunsch meiner Onlinegruppe heraus, deren Teilnehmende mit mir via Zoom, Sprachnachrichten und schriftlichen Lektionen sich intensiv in Selbsterfahrung in der Natur mit den Inhalten von insgesamt drei Märchen befasst hatten. Biete doch einen Kurs an, ich reise auch gerne zu Dir an -  und so entstand ein Tageskurs bei mir zu Hause. Nie wieder mach ich das, dachte ich, als ich nach einer Woche Vorbereitung, Haus putzen, Zimmer für drei Übernachtungsgäste herrichten, organisieren etc. mit den Nerven und meiner Kraft ziemlich durch war. Eine Teilnehmerin wurde krank und sagte ab, dafür kam eine neue Anmeldung dazu… Ich hatte nach den vielen Monaten der Zoomseminare ehrlich vergessen, wie viel Energie und Organisation so ein Life-Seminar-Tag benötigte. Ja, das kann man tatsächlich vergessen! Doch es hat sich gelohnt, und aus dem „Nie wieder“ wird sicherlich ein „Gerne wieder!“ werden 😊

Zum Inhalt des Seminartages:

Wir haben das Märchen Brüderchen und Schwesterchen (Grimm) als Impulsgeber für unsere Übungen draußen in der Natur am Fluss hergenommen. Zu Beginn haben wir uns ein wenig mit dem Thema "Was fehlt mir?" unterhalten. Wenn mir etwas fehlt, wenn mir etwas abhandengekommen ist, dann war das vorher schon einmal da! Ich weiß demnach, wie es sich anfühlt, wenn alles in mir da ist, wenn ich heil und ganz bin. Wenn etwas davon fehlt, kann ich es benennen. "Krank" kommt etymologisch von "schmal, klein, gering" - also etwas wird klein, schmälert sich, wird geringer. "Gesund" bedeutet "heil und ganz" sein. Zwischen diesen beiden Polen "Gesundheit - Krankheit" bewegen wir uns Tag für Tag. Diese Bewegung nennt man Lebendigkeit, Leben, lebendig sein. Je beweglicher, lebendiger, umso gesünder sind wir, je unbeweglicher, starrer, erstarrter, umso mehr nähern wir uns dem Kranksein an. Eine Metapher für die Lebendigkeit, ist die Quelle. Für das Leben ist es der Fluss. Und so war es naheliegend, dass wir uns an diesem Seminartag am Fluss aufhalten und eine Quelle besuchen werden.
Es geht also darum unsere Lebendigkeit, die uns gegeben ist, zu nähren, zu spüren, zu hüten, zu leben!

Wir haben uns am Vormittag mit den verzauberten Quellen des Märchens Brüderchen und Schwesterchen befasst, und da v.a. mit den (Kraft-) Tieren, die darin hineingeheimnisst wurden und uns v.a. darüber Gedanken gemacht, wie und ob man diese machtvollen Tiere (Tiger, Wolf und Reh) für einen (bösen) Zweck missbrauchen kann. Man kann! Und wenn man diesen Mächten nicht gewachsen ist (und das war bei den Geschwistern so), dann können diese Tiere - manipuliert oder nicht manipuliert - erheblichen Schaden und Gefahr bewirken.

Das Märchen erzählt von Brüderchens Verwandlung in ein Reh - Was will das Reh-Sein ihn lehren? Ein wenig sind all diese Fragen angeklungen. Dabei kam auch zur Sprache, dass dieses Märchen mit Sicherheit einen vorchristlichen archaisch magischen Kern in sich trägt, der im Nachhinein von christlicher Seite überprägt worden ist. Ein spannendes Thema, dem wir nur am Rande des Seminartages nachgehen konnten.

Feedback einer Teilnehmerin:
Der Tag bietet einen Raum an, in die Märchen einzutauchen, sich mit seelischen Facetten der Figuren auseinanderzusetzen und diese Dynamiken auch in sich selbst und in seinem eigenen Leben wiederzuerkennen. Durch die Wanderung in der Natur, kann man meditativ die Elemente der Märchen erleben, zur Ruhe kommen und sich auch selbst beobachten, welche Wirkung diese auf uns haben. So hatte man auch Zeit seine eigenen derzeitigen inneren Themen anzuschauen.
Die Zeiten der Entspannung, des Essens und miteinander Seins, haben der Seele gut getan.
Somit war es auch sehr abwechslungsreich gestaltet.
Ich fand diesen Tag gelungen und auch sehr inspirierend, auch weiterhin Märchen und die damit einhergehenden Archetypen, und seelischen Entwicklungen im wahren eigenen Leben wieder besser erkennen und beobachten zu lernen. Geschichten, die so alt sind, sprechen sich bis heute in ihrer Wahrheit aus! Es ist lohnend sich mit diesen zu beschäftigen, um ein besseres Menschenverständnis zu entwickeln. Vielen lieben Dank Elke, schön wars bei dir!

Märchenfrauen-Treffen am Bodensee

Seit gut 20 Jahren treffen sich ca. 10-12 Frauen aus der Märchenschule DornRosen e.V. je zweimal im Jahr und arbeiten gemeinsam an einen Märchen-Thema. Unser diesjähriges Thema war „Weben“. Der einführende Bereich, Theorie und Selbsterfahrung in der Natur, wurde von einer Freundin und mir erarbeitet und angeleitet, den praktischen Teil organisierte und leitete unsere Märchenfreundin am Bodensee. Impulse gab uns das Märchen Spindel, Weberschiffchen und Nadel (Grimm):
Im Märchen ist es die „Patin“, die dem Mädchen die drei Handwerkszeuge Spindel, Schiffchen und Nadel gibt und einen damit verbundenen Zauberspruch. Die Spindel holt „den Freier“. Wenn Du so eine Spindel hättest und Du sie in den Garten hinausschicktest, was würde diese Dir bringen? Mit dieser Aufgabe ging es hinaus in den schönen märchenhaften und naturnahen Garten unserer Märchenfreundin. Was jede von uns mit zurück brachte war wundervoll und daraus entspann sich ein tiefgehendes Gespräch um Beziehung, um Liebe, Freud und Leid. Ich bin jedes Mal wieder tief bewegt und angerührt von dem, was sich in dieser Art Selbsterfahrung im Außen offenbart, was in einem Selbst tief verborgen schlummert.

Am Nachmittag wurden Gräser, Blumen und Kräuter gesammelt und schweigend in wunderschön vorbereitete Webrahmen aus Haselnussholz gewebt.

Summer-Gathering der Naturtherpeut:innen

Die Ausbildung zum/zur Naturtherapeut:in unter der Leitung des Psychologen Dr. Wernher Sachon (sachon-psychotherapie.de) beinhaltet auch eine 4tägige Vision Quest. Den Rahmen dieser Quest bildet eine Geschichte der indigenen Völker Amerikas über eine springende Maus. Ich hatte die Ehre, diese Geschichte für die Teilnehmenden mit Naturübungen und Ritualen aufzubereiten. Während der Vorbereitungen merkte ich schnell, dass diese Geschichte sich in ihrer Symbolsprache und Bilderwelt sehr von den mir bekannten Märchen unterschied und so arbeitete ich ein ganzes Buch durch, um mir die Symbolik zu erschließen. Meine Erkenntniss: Letztendlich geht es immer wieder um das Leben, welches sich in seinen unterschiedlichen Qualitäten auf einem Kreis, dem sogenannten Medizinrad, bewegt. Ich gestaltete den Workshop dementsprechend draußen in der Natur mit Übungen passend zur Geschichte und rundete die Geschichte in unserer Ritualhütte mit einem Gespräch ab.
Vorblick: Im nächsten Jahr werde ich ein Wochenendseminar zum Thema „Vom Wesen des Märchens und seiner Wirkung in der Naturtherapie“ durchführen. Diese Fortbildung ist für Naturtherapeuten, Coaches und Pädagogen und als Ergänzung zur naturtherapeutischen Ausbildung gedacht. Infos dazu unter: www.exist-schule.de

Video- und Fotoshooting

Eine neue Homepage erfordert neue Wege gehen, und so habe ich mich endlich getraut und mit dem professionellen Filmemacher und Medienpädagoge Lennart Peters (pingpong-workshops.de) einen Termin ausgemacht. Videos zu und über meine Arbeit mit Märchen in und mit der Natur sollten gedreht werden sowie Fotos für die neue Homepage gemacht werden. Lennart wählte die passende Hintergrundkulisse aus: Die Altenburg bei Bamberg. Meine Sorge, dass diese Kulisse zu sehr den Charakter der Welt der Märchenprinzen und -prinzessinnen unterstreichen würde blieben unbegründet. Die Altenburg und Umgebung bot uns wunderbare naturnahe UND märchenhafte Kulissen an. Das Setting war perfekt und hat riesigen Spaß gemacht. Ich bin schon sehr gespannt auf die von Lennart ausgearbeiteten Ergebnisse 😊

In Vorbereitung: Märchenhafte Genussreise

Seit Ende Juli bin ich mit der Vorbereitung für einen ganz besonderen einmaligen Event beschäftigt: Katis Genussreise durch ein Lavendelmärchen. Es geht um die Geschichte von Marie und Enrico, deren Liebe zu scheitern drohte und in der der Duft des Lavendels eine magische Rolle spielt. Kati alias Anne-Kathrin Schote (www.katiskunstundkuchen.de), ihres Zeichens Konditorin und Unterhaltungs-Fee und ich freuen uns darauf mit Dir köstliches Eis, hervorragenden Kuchen und einen leckeren Aperitif herzustellen und in ein Märchen voller Liebe und Lavendel zu tauchen. Anmeldung unter: https://www.katiskunstundkuchen.de/live-online-workshops/genussreisen

Baumbegegnung: Die alte Weide

Anfang des Monats habe ich einen langen Naturgang durch mein Natur-Gebiet vor der Haustüre unternommen. Hier begleite ich meine Klient:innen und Kursteilnehmenden durch Selbsterfahrungskurse und Coachingsettings und gehe auch selbst immer wieder übend und selbst-erforschens umher. Eines dieser Streifzüge habe ich in meinem Blogartikel „Die alte Weide“ eingearbeitet (siehe dazu: https://naturundmaerchen.jimdofree.com/2022/07/02/die-alte-weide )

Privates im Juli

Blitzbesuch im Hollerhof

Mein behinderter Sohn Nils lebt seit einem Jahr in der Wohn- und Förderstätte Hollerhof in Münchsmünster (www. hollerhaus-in.de) und wir sind sehr glücklich darüber, dass es ihm dort so gut geht. Der Hollerhof ist in den letzten Jahren in der Gemeinde Münchsmünster im Landkreis entstanden. Träger ist der Verein für körper- und mehrfachbehinderte Menschen e. V. (Hollerhaus Ingolstadt). Auf dem 20.000 m² großen Gelände wurden eine Förderstätte für 49 Klienten und ein Wohnheim für 24 Bewohner errichtet. Dort befinden sich ein Tierhaus, ein Gartenhaus, eine Großküche und das Begegnungshaus mit Gastronomie (begegnungshaus-hollerhof.de). Zusammen mit seiner Oma haben Nils und ich dort köstlichen Kuchen und Eis verspeist.

Nils zu Hause

Seit längerer Zeit war Nils einmal wieder übers Wochenende zu Hause. Er liebt das nach Hause kommen und genießt die Ruhe, das längere Ausschlafen am Morgen und die Auszeit vom Hollerhof sehr. Ich meinerseits genieße es, in seine Welt einzutauchen, das Wahrnehmen seiner Bedürfnisse und das Leben nach seinem Rhythmus. Auch wenn Pflege und Versorgung inzwischen physisch anstrengend geworden sind, es ist auch für mich eine willkommene Auszeit aus dem sonst so hektischen Alltag mit all seinen Herausforderungen – wenn ich bereit bin, mich darauf einzulassen! Denn eines ist sicher: Man kommt zu nichts anderem mehr außer zu Pflege, Versorgung mit Essen, Füttern, Windeln, Fördern, Spazieren gehen etc. Mehr darüber demnächst in einem gesonderten Blogartikel.

Sommer Sonne Hitze satt

Die Juliwochen waren geprägt von Vor- und Nachbereitungen meiner Kurse und von Marketingworkshops. Unter Tage habe ich mich viel im kühlen Haus aufgehalten, und die lauen  Abende luden oft zu langem Aufsein und Sitzen am Feuer ein. Das Arbeitsleben verschob sich auf die frühen Morgenstunden ab 5 oder 6 Uhr morgens und nach langer Siesta und der Mittagspause auf den späten Nachmittag. Ich bin glücklich, in meiner Zeiteinteilung frei sein zu können.

Auszeit am Hopfensee

Nach dem Wochenende in Überlingen gönnte ich mir zwei Tage Auszeit am Hopfensee bei Füssen, wo mein Freund mit seiner Band campierte. Das Alpenvorland ist grün und saftig gegenüber meiner vertrockneten regenarmen fränkischen Heimat. Hier ächzt die Natur und der Mensch unter der Trockenheit und dem mangelnden Wasser, dort springt man einfach in einen der vielen Seen und behält so einen klaren Kopf. Glücklich diejenigen, die einen See vor der Haustüre haben!
Mein Heimweg durchs schöne Allgäu führte mich zum Seniorenheim meiner Schwiegermutter. Ich möchte nicht viel dazu sagen außer, dass es mich bedrückt und ich mich schäme dafür, wie mit unseren Alten umgegangen wird. Im Märchen geht es immer wieder um die und den alte/n Weise/n, um die Wertschätzung der Alten, um deren Rat, Erfahrung und Bezug zur vergangenen Welt bzw. jenseitigen Welt. Was ist davon in unserem heutigen Leben übriggeblieben? Man erkennt den Wert einer Gesellschaft daran, wie sie mit den Schwächsten ihrer Glieder verfährt (Gustav Heinemann) – welchen Wert, welche Werte hat und vertritt unsere Gesellschaft? Beim Bergsteigen und auf Wanderungen bestimmt das schwächste Glied die Route, die Schnelligkeit, das Miteinander einer Gruppe – wer gibt in unserer Gesellschaft den Ton, den Takt, die Leitung vor? Mit diesen Gedanken fuhr ich nach Hause.

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Kommentare: 1
  • #1

    Christel Jäckel (Samstag, 06 August 2022 16:24)

    Liebe Elke,
    Ich bin begeistert von deiner Homepage, deinen lebendigen Einträgen, den Einblick in deine Arbeit und Familie. Ich freue mich das du deinen Weg gefunden hast. Mach weiter so. Deine Märchenfreundin
    Christel